Samstag, 30. August 2025

In den Fokus bitte

vor ein paar Wochen musste ich meinen Personalausweis verlängern. Also Termin im Bürgeramt gemacht, auf den ich einige Wochen warten musste. Das ist ja auch okay, wahrscheinlich herrscht dort auch Fachkräftemangel. Man kann sich ja frühzeitig um einen Termin kümmern. Ich bin aber erstaunt, dass man dort so gut organisiert war, denn es gab dort keine langen Wartezeiten, obwohl sehr viele Menschen ein Anliegen hatten.
Am besagten Termin war ich etwa eine halbe Stunde vorher da, denn ich brauchte noch ein digitales Passbild. Ich wusste, dass es dort einen Passbild-Automaten gibt. Ich konnte aber nicht mehr erinnern, dass der Weg zum Automaten und in die Kabine hinein so eng ist, dass man mit einem Rollstuhl nicht oder nur mit viel Hilfe in die Kabine kommt. Als wir dann endlich in der Kabine waren, ergab sich ein neues Problem, denn der Rollstuhl verhinderte, dass sich der Automat in der Höhe bewegen konnte. An diesem Tag gab es also kein Passbild für mich, und ich konnte nichts verlängern. Also Termin beim Fotografen gemacht und neuen Termin im Bürgeramt. Viel Fahrerei!
Das Thema "Behinderung" ist noch nicht ausreichend genug in den Köpfen der Gesellschaft. Ich hätte nie gedacht, dass in einem öffentlichen Amt mit hoher Fluktuation Rollstuhl-Fahrer kein Passbild machen können. Im Laufe der Jahre müssen ja alle Einwohner der Stadt zum Bürgeramt und den Personalausweis verlängern, und ich bin bestimmt nicht die einzige Rollstuhl-Fahrerin. Wünschenswert wäre, wenn "Behinderung" mehr in den Blick genommen wird!

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